Im Auftrag des Kreises Kleve wurde durch das Institut InWIS der Wohnungsmarkt im Kreis analysiert. Das Ergebnis der entstandenen Studie bringt die Rheinische Post in ihrem Artikel vom 20.04. mit „Im Kreis fehlen günstige Wohnungen“ auf den Punkt. Insbesondere ein hoher Bedarf an kleinen und/oder preisgünstigen Wohnungen ergibt sich aus der Studie.
Schaut man gezielt auf die Ergebnisse für Wachtendonk, so fällt insbesondere ein Mangel an „öffentlich gefördertem Geschosswohnungsbau“ ins Auge. So hat es hier bei uns seit 2008 keine einzige Bewilligung oder Fertigstellung solcher Projekte gegeben – damit ist Wachtendonk zusammen mit Rheurdt ein „Schlusslicht“ der Studie. Zudem fallen bis 2030 in Wachtendonk 37 der derzeit 57 öffentlich geförderten Wohnungen 20 Jahre nach Fertigstellung aus der öffentlichen Förderung heraus. Das Angebot an öffentlich gefördertem Wohnraum schrumpft also deutlich, die Nachfrage wird laut Studie dagegen stark steigen.
Insgesamt kommt die Studie zu der Einschätzung, dass in Wachtendonk bis 2030 stolze 704 zusätzliche Wohneinheiten benötigt werden, davon 94 „öffentlich geförderte“ Mietwohnungen.
Wenn es hier bei uns aber weitergeht wie bisher, dann wird es aber wohl keine einzige neue „öffentlich geförderte“ Wohnung geben. Denn die Gemeinde legt im Bebauungsplan nur fest, wo Mehrfamilienhäuser gebaut werden können – nicht aber, wo letztlich „öffentlich geförderter“ Wohnungsbau stattfindet. Denn wie die Studie feststellt, gibt es im Kreis Kleve nur wenige Akteure, die solchen Wohnungsbau dann auch umsetzen.
Doch was kann die Gemeinde Wachtendonk konkret tun, um dem entgegenzuwirken? Einerseits massiv „Druck ausüben“ auf die kreiseigene „Kreis Kleve Bauverwaltungs GmbH“, in den Neubaugebieten „Alter Sportplatz“ in Wankum und „Nördlich Achter der Stadt“ aktiv zu werden. Ca. 60 Mietwohnungen könnten in beiden Baugebieten zusammengerechnet mittelfristig entstehen, eine „gute Mischung“ aus öffentlich gefördertem und „frei finanziertem“ Mietwohnungsbau wäre dabei wünschenswert.
Und wenn das nicht funktioniert – und niemand „öffentlich gefördert“ bauen will? Dann müsste Wachtendonk möglicherweise selbst tätig werden – und die gemeindeeigene „Grundstücksentwicklungsgesellschaft„ in eine „Grundstücks- und Wohnungsentwicklungsgesellschaft„ umwandeln.